
Zähneputzen – was Sie beachten sollten
Die allgemein bekannten Informationen besagen, dass Sie jeden einzelnen Zahn von allen Seiten gründlich mit leicht rotierenden Bewegungen putzen sollten. Gerade bei Kindern ist die Motivation dafür aus Erfahrung nicht besonders hoch, weshalb Eltern gerade bei Kleinkindern den Putzvorgang beobachten und bei Bedarf mithelfen sollten.
Versuchen Sie mit den schwierigen Stellen, z. B. den hinteren Zähnen, anzufangen und die Frontzähne erst zum Schluss zu putzen. Sanduhren oder Stoppuhren helfen dabei, die Mindestzeiten einzuhalten. So sollte ein normaler Putzvorgang in der Regel nicht weniger als 2-3 Minuten in Anspruch nehmen.
Die Zahnbürste
Es gibt verschiedene Typen von Zahnbürsten:
- Handzahnbürsten aus Naturhaar oder mit Kunststoffborstenfeld
- Zahnbürsten mit Kunststoffborstenfeld
- Elektrische Zahnbürsten
Grob kann man zwischen den Handzahnbürsten und den elektrischen Zahnbürsten unterscheiden. Das Angebot ist sehr groß: Es gibt Bürsten mit weichen, mittelharten oder harten Borsten, mit geradem oder gebogenem Kopf, mit unterschiedlichen Borstenlängen, Borstendurchmessern und vielen verschiedenen Griffarten.
Wichtig sind folgende Kriterien:
- Kunststoffborsten mit abgerundeten Spitzen
- dichtes Borstenfell
- kurzer Borstenkopf, der alle Ecken des Mundes erreichen kann
- weiche oder mittelharte Borsten -> Man sollte möglichst zu einer weichen Zahnbürste greifen, damit das Zahnfleisch beim Putzen nicht geschädigt wird.
Putzen mit der Handzahnbürste
Eine Zahnbürste sollte regelmäßig (ca. alle sechs Wochen) gewechselt werden. Wenn man zwischen Natur- oder Kunststoffborsten wählen möchte, sollte man sich für Zahnbürsten mit Kunststoffborsten entscheiden. Naturborsten sind innen hohl und bieten damit einen idealen Ort für die Vermehrung von Bakterien. Zudem können Naturborsten brechen und die abgebrochenen Spitzen können Irritationen am Zahnfleisch verursachen.Nach dem Putzen sollten Sie Ihre Zahnbürste mit dem Kopf nach oben in den Becher stellen, damit das Borstenfeld austrocknen und keinen Nährboden für Bakterien bieten kann.
Putzen mit der elektrischen Zahnbürste
Eine elektrische Zahnbürste erfordert eine andere Putztechnik, da die Zahnbürste die mechanische Reinigung automatisch ausführt. Der Bürstenkopf sollte Zahn für Zahn jeweils einige Sekunden verweilen und leicht um den kompletten Zahn bewegt werden. Vorsicht: Zu festes Aufdrücken schadet dem Zahnfleisch. Es wird empfohlen, den Borstenkopf ebenfalls alle vier bis sechs Wochen auszutauschen. Bei elektrischen Zahnbürsten unterscheidet man oszillierend-rotierende Modelle von Schallzahnbürsten und Ultraschallzahnbürsten.
Bei rotierend-oszillierenden Zahnbürsten putzen kleine runde Bürstenköpfe mit pulsierenden Drehbewegungen nach links und rechts. Wichtig ist, dass nicht zu fest aufgedrückt wird und nach Möglichkeit sensitive Aufsätze genutzt werden. Viele Modelle verfügen über eine sogenannte Andruckkontrolle um Zahnfleisch und Zahnhartsubstanz zu schützen.
Bei Schallzahnbürsten werden elektromagnetisch Wellen erzeugt. Die Bürstenköpfe ähneln denen der Handzahnbürste und arbeiten mit schnell vibrierenden Auf- und Abwärtsbewegungen. Es entstehen Schallwellen, die der Patient als brummenden Ton wahrnimmt. Wichtig ist, dass bei dieser Art von Zahnbürste keine kreisförmige Putzbewegung mehr durchgeführt wird. Die Zahnbürste sollte im 45 Grad-Winkel angesetzt und nach unten bewegt werden, in kleinen Kippbewegungen ohne Druck.
Die Ultraschallzahnbürste arbeitet mit Ultraschall bewegungslos, ohne Reibung und ohne Druckausübung. Sie wird also nur leicht an den Zahn gehalten. Es werden bis zu 96 Millionen Schwingungen pro Minute erzeugt. Zudem benötigt man spezielle Zahncreme. Diese produziert kleine Mikrobläschen, welche mittels Ultraschall in die Zahnzwischenräume und in die schwer zugänglichen Bereiche gelangen sollen. Die Mikrobläschen zerplatzen und beseitigen so Bakterien und Beläge.
Die Putztechnik
Was Sie auf keinen Fall tun sollten: hin und her schrubben. Denn damit können die Borsten nicht in die Zahnzwischenräume eindringen und das Putzergebnis ist nicht gut. Zudem kann es bei kräftigen Schrubben zu Zahnfleischrückgang oder zur Schädigung der Zahnhartsubstanz kommen.
Ideal ist die sogenannte modifizierte Basstechnik. Dabei sollte die Zahnbürste mit 45 Grad am Zahnfleisch aufgesetzt, ein paar Mal gerüttelt werden und anschließend sollte eine Auswischbewegung Richtung Kaufläche/Schneidekante erfolgen. Das wiederholen Sie auf den Außen- als auch Innenflächen. Danach sind die Kauflächen dran. Alle drei Regionen sollten Zahn für Zahn geputzt werden. Lassen Sie sich dabei nicht ablenken, sondern putzen Sie konzentriert und mit System Zahn für Zahn.
Benutzen Sie eine elektrische Zahnbürste, müssen Sie damit natürlich nicht rotieren, denn das macht ja schon Ihre Zahnbürste.
Der Reihe nach
Fangen Sie mit den hinteren Backenzähnen an und putzen Sie bei jedem Zahn alle drei Bereiche. Das führen Sie sowohl im oberen, als auch im unteren Bereich durch. Final dann die Frontzähne. Viele fangen mit den Frontzähnen an, weil es so schön einfach ist und man direkt ein scheinbares Putzergebnis sichtbar macht. Danach sinkt allerdings bei vielen Menschen die Motivation, auch die wichtigen Seitenzähne gründlich zu putzen. Das ist natürlich nicht zuträglich für die Zahnhygiene. Unsere Empfehlung ist daher, zuerst mit den schwer zugänglichen Bereichen anzufangen und zum Schluss die einfachen Regionen zu putzen.
Zusätzliche Zahnpflegeprodukte
Zungenreiniger
Die Zungenoberfläche bietet beste Lebensbedingungen für Mikroorganismen. Die tägliche Reinigung der Zunge ist unterstützend für die Karies- und Parodontitisprophylaxe (Verhinderung von Karies und Zahnfleischerkrankungen). Zudem sorgte eine Reinigung für einen besseren Geschmack und weniger Mundgeruch.
Zahnzwischenraumpflege mit Zahnseide und/oder Interdentalraumbürsten
Häufig haben Erkrankungen der Zahnhartsubstanz und des Zahnfleisches ihren Ursprung zwischen den Zähnen. Denn dort kommt die Zahnbürste nicht hin. Mit der Zahnbürste erreicht man nur drei von fünf Zahnflächen. Für die Reinigung der restlichen beiden Zahnflächen, nämlich dort, wo die Zähne nebeneinanderstehen, sind Zahnseide und Interdentalraumbürsten unverzichtbar. Denn auch dort entsteht der sogenannte Biofilm. Zahnseide und Interdentalraumbürsten gibt es in verschiedenen Varianten. Wichtig ist dabei die Größe des Interdentalraums und die jeweilige Zahnstellung. Lassen Sie sich dazu bei der Zahnreinigung oder von Ihrem Zahnarzt beraten.
Die Zahncreme
Hier gibt es viele Anbieter. Die meisten Zahnpasten sind gut und können ohne Bedenken eingesetzt werden. Achten Sie auf Fluoride als Inhaltsstoff in der Zahnpasta, am besten Aminfluoride. Diese beugen nachweislich Karies vor. Verzichten Sie auf Zahnpasta, die Ihre Zähne aufhellen. Oft enthalten diese Zahncremes erhöhte Konzentrationen von abschleifenden (abrasiven) Putzkörpern, die Ihre Zähne mehr als nötig abnutzen.
Bei Fragen sprechen Sie uns bitte direkt an, wir beraten Sie gern.
Hier noch ein kleiner Einblick in meine persönlichen Zahnputzgewohnheiten
Ich benutze sowohl eine oszillierend-rotierende Zahnbürste (in dem Fall ein günstiges Modell von Oral B) als auch die Schallzahnbürste Philips Sonicare. Mein Favorit ist hier die Schallzahnbürste. Diese verwende ich ausschließlich im Sensitivmodus. Aus meiner Erfahrung werden diese Zahnbürsten oft falsch angewendet, indem die Patienten mit zu viel Druck und zusätzlichen Putzbewegungen arbeiten. Eine Ultraschallzahnbürste habe ich mir bestellt und werde sie demnächst ausprobieren. Da ich eher empfindliche Zähne habe, bevorzuge ich Zahnpasta für empfindliche Zähne, vorzugsweise elmex sensitive in sämtlichen Variationen. Ich bin ein Gegner von Whitening Zahncremes, da diese meiner Meinung nach zu abrasiv sind und somit die Zähne auf Dauer schädigen.
Unverzichtbar ist für mich Zahnseide, um auch die Zahnzwischenräume von ihren Belägen zu befreien. Zugegebenermaßen nutze ich diese aber nur alle 2 Tage, anstatt wie empfohlen an jedemTag 😉